Information über die Strahlenschutzmaterialien
Traditionell wurde das Blei als einzig effektives Element angesehen, wenn es um die Herstellung von Strahlenschutzkleidungen ging. Das Schutzniveau wird seit den ersten solchen Kleidungen in mmPb gemessen. Diese Daten geben an, welchen Schutz sie im Vergleich zu einer Bleiplatte von gleichem Schutzniveau bieten. Z. B. bedeutet 0,5 mmPb, dass der fragliche Stoff den gleichen Schutz bietet wie eine 0,5 mm dicke Bleiplatte.
Das Blei ist weiterhin eines der effektivsten Materialien zum Strahlenschutz. Das Blei hat jedoch auch erhebliche Nachteile.
Erstens sind die Bleiprodukte außerordentlich schwer. Das andauernde Tragen von Bleikleidungen belastet die gewichtstragenden Körperteile (meistens die Schultern). Im Laufe der Jahre kann das häufige Tragen von Bleikleidungen gesundheitliche Probleme herbeiführen. Die meisten Bleiprodukte sind starr und unflexibel, deshalb gelten sie als unbequeme Kleidung.
Darüber hinaus ist das Blei ein gefährliches Material: Die Vorschriften für ihre Entsorgung sind rigoros, und dies erhöht bei langfristiger Benutzung die Kosten. Die Benutzung der Strahlenschutzkleidungen in der Welt führt jährlich zu mehr als 400.000 kg giftigem Bleiabfall. Die Wiederverwertung dieses Metalls ist in den meisten Fällen kompliziert oder unmöglich.
Das Blei kann auch während der Benutzung gefährlich sein. Wenn ein Schutzschild oder Schutzkleidung beschädigt wird, kann auch giftiger Bleistaub in die Luft gelangen, die sowohl für das ärztliche Personal als auch für die Kranken gesundheitsgefährdend sein kann.